Es ist eine besondere Auszeichnung der ev.-luth. Landeskirche Hannovers: Das silberne Facettenkreuz erhalten Menschen, die sich in außergewöhnlicher Weise um das kirchliche Leben verdient gemacht haben. Hans Schöttke gehört nun dazu: Regionalbischof Dr. Hans Christian Brandy verlieh dem Loxstedter im Rahmen der letzten Sitzung der Kirchenkreissynode in dieser Amtsperiode die Ehrennadel.
In der 2025 beginnenden neuen Wahlperiode wird Hans Schöttke dem Kirchenparlament nicht mehr angehören - nach 18 Jahren und zwölf davon als Vorsitzender. „Mein Gefühl sagt mir, es ist jetzt Zeit, das Amt des Vorsitzenden niederzulegen und dieses in andere, vermutlich auch jüngere Hände zu legen“, sagte Hans Schöttke am Ende der Synodensitzung.
Auf seinen Start im Jahr 2006 blickt er schmunzelnd zurück: „Der Kirchenvorstand hat mich in den damaligen Kirchenkreistag Wesermünde-Süd delegiert. Das war ein Trostpflaster, weil ich nicht in den Kirchenvorstand gewählt worden war.“ Mittlerweile ist der frühere selbstständige EDV-Berater und Informatik-Lehrer der Waldschule Hagen seit 15 Jahren im Kirchenvorstand Loxstedt aktiv.
Der Neue kam dann gleich in den Vorstand des Kirchenkreistags (seit 2018 Kirchenkreissynode) und war mittendrin in den Fusionsbestrebungen der Kirchenkreise Wesermünde-Süd und -Nord. Die Zusammenlegung wurde 2013 vollzogen, und Hans Schöttke wurde der Vorsitzende des gemeinsamen Parlaments. „Superintendentin Heike Burkert hat mich gefragt, ob sie mich vorschlagen könne. Drei Sitzungen im Jahr, das kriege ich wohl hin, habe ich gedacht und zugesagt. Es war dann aber ein bisschen mehr“, ergänzt er lachend.
So anstrengend die Sitzungen auch sein konnten, so trocken manche Themen und so aufwendig die Verfahren – Hans Schöttke hat dieses Ehrenamt sehr viel Spaß gemacht. „Der tolle Austausch mit anderen Synodenvorsitzenden auf Sprengel- oder Landeskirchenebene war immer sehr hilfreich.“ Ein Treffen der „mittleren Leitungsebene“ der EKD gab ihm einen Einblick in die Vielfalt der Kirche. „Das war eine sehr interessante Konferenz im Ruhrgebiet mit Menschen aus allen Regionen. Bei einer Veranstaltung saß ich sogar neben einer Bischöfin aus Dänemark“, berichtet der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder und Großvater eines Zweijährigen.
Dieter Brandes, Heike Burkert und Albrecht Preisler – eine Superintendentin und zwei Superintendenten hat Hans Schöttke, der im Rheinland geboren und bei Minden aufgewachsen ist, in seiner Amtszeit erlebt. Die lange Vakanz – „es waren drei Bewerbungsrunden“ – vor dem Antritt von Superintendent Preisler vor knapp sechs Jahren gehört zu den weniger erfreulichen Erinnerungen.
Was machst Du nun mit der ganzen Zeit? Diese Frage hat er schon für sich beantwortet: Gemeinsam mit seiner Frau geht er sehr gerne und oft ins Stadttheater Bremerhaven. Er reist viel, mal zu Freunden nach Dresden, dann wieder nach Hamburg zur Familie seines Sohnes. In der Kirchengemeinde Loxstedt, in der er sich noch für drei Jahre als Kirchenvorsteher einbringt, hat er ein neues Projekt initiiert: „Kirchenkino“. Langweilig wird es Hans Schöttke bestimmt nicht werden. Und falls doch: Die Sitzungen der Kirchenkreissynode sind öffentlich – und Hans Schöttke ist dort immer herzlich willkommen.