„Dies ist eine der größten, wenn nicht sogar die größte Einzelmaßnahme in der Landeskirche Hannovers“, sagt Kreisjugenddiakon Michael Hinrichs und meint: die Herbstschulung der Evangelischen Jugend Wesermünde. Mit insgesamt 86 Menschen geht es vom 2. bis 7. Oktober in den Jugendhof Sachsenhain in Verden. Der Juleica-Kurs ist dabei nur ein Angebot von dreien.
„Das Corona-Tal haben wir durchschritten“, freut sich Hinrichs, der sich während der Schulung auf 13 Teamer*innen verlassen kann. „Jetzt sind wir wieder auf Kurs.“ 2017/18 waren es mehr als 100 Teilnehmende – das waren schon ein wenig zu viel.
In diesem Jahr haben sich 34 für den Juleica-Kurs angemeldet. Juleica – das ist die Abkürzung für Jugendleiter-Card und quasi die Grundausbildung. Wer hier an den Start geht, ist meistens 13, 14 Jahre alt. Ein Thema dabei: die Prävention sexualisierter Gewalt. Dieses sei zwar schon seit 20 Jahren Bestandteil, so Hinrichs, jedoch habe man jetzt das Konzept der Landeskirche übernommen und erfülle damit alle Kriterien, die für die vorgeschriebene Grundschulung notwendig sind.
„Die Juleica bekommt man aber erst mit 16 Jahren“, ergänzt Hinrichs. Um die Zeit zu überbrücken, bietet die Evangelische Jugend den Aufbaukurs an. Hier sind 23 Teilnehmende mit dabei, die nun ihre Fähigkeiten vertiefen. Den Workshopkurs, das dritte Angebot, haben 17 gewählt. Hier könne man sich zu verschiedenen Themen fortbilden, so der Kreisjugenddiakon. Das sei auch für eine Verlängerung der Juleica notwendig.
Der Aufbaukurs ist ausgebucht. Für Juleica und Workshops sind noch ein paar Restplätze vorhanden (Kontakt: 04747 874822).
Hinrichs freut sich auf die Herbstschulung. „Es ist auch ein wenig die Vollversammlung der Evangelischen Jugend Wesermünde“, sagt er schmunzelnd. In Zeiten, wo rechtsextreme Parteien gerade bei Jungwählern punkten, hält er die Maßnahme aber auch gesellschaftspolitisch für sehr wichtig: „Hier lernen die Jugendlichen viele ,Soft Skills‘, sie erfahren, wie sie selbstwirksam handeln können. Und: Wer sechs Tage über Glaube, Liebe und Hoffnung reflektiert hat, der wählt einen anderen Weg.“
