Kirchenkreistag tagt in Axstedt

Nachricht 14. November 2019

Neuer Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz

Das Thema Umwelt und Klimaschutz lässt auch die Menschen nicht los, die sich im Kirchenkreis Wesermünde engagieren: Auf dem Kirchenkreistag war Nachhaltigkeit das Wort, das am häufigsten fiel. Und so war es auch nur konsequent, dass das "Parlament des Kirchenkreises" in seiner jüngsten Sitzung in Axstedt einen neuen Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz installierte.

Zuvor begrüßte Pastorin Rita Maier die 50 Mitglieder im südlichsten Zipfel des großen Kirchenkreises. Einige hätten sich bei der Anfahrt bestimmt gewundert, als sie sich auf einmal im Landkreis Osterholz wiederfanden, vermutete die Theologin schmunzelnd. "Aber wie Curacao zu den Niederlanden gehört, so gehört Axstedt auch schon lange zum Kirchenkreis Wesermünde. Nur ist es hier nicht so warm." In ihrer Andacht ging die Pastorin auf die bedrückende Geschichte des Ortes zur Zeit des Nationalsozialismus ein. In der ehemaligen „Lufthauptmunitionsanstalt" (Muna) zwischen Axstedt und Lübberstedt mussten ab 1938 Zwangsarbeiter aus Osteuropa und später auch rund 500 Jüdinnen aus dem Konzentrationslager Auschwitz für die Wehrmacht Munition erstellen. Hieran erinnert seit dem 9. November ein Mahnmal vor dem Muna-Tor.

Bei den anschließenden Berichten aus den Ausschüssen wurde schnell deutlich, dass sich alle bereits mit dem Klimaschutz beschäftigt hatten. Erwachsenenbildung, Kindertagesstätten, der Kirchenkreisjugendkonvent oder Öffentlichkeitsarbeit - das Thema lässt die Kirchenkreistagsmitglieder nicht kalt. "Die Bewahrung der Schöpfung muss uns als Kirche ganz wichtig sein", betonte Johann Bathmann aus Hahnenknoop. Und die Sandstedterin Karla Mombeck forderte, dass Kirche in Sachen in Klimaschutz unbedingt Gesicht zeigen sollte. "Unsere Kinder gehen hierfür  auf die Straße, da müssen wir auch etwas machen." Der Kirchenkreistag stimmte mit großer Mehrheit für die Einrichtung eines Ausschusses, der die Bestrebungen des Kirchenkreises bündeln soll.

Superintendent Albrecht Preisler berichtete den Mitgliedern außerdem über den geplanten Zusammenschluss der Diakonischen Werke in Wesermünde und Cuxhaven-Hadeln. Die Planungen seien so weit gediehen, dass die Kirchenkreistage zu Beginn des kommenden Jahres in einer gemeinsamen Sitzung über die Zusammenlegung abstimmen könnten. Mit "Diakonie Cuxland" stünde der Name bereits fest. "Wir haben uns auch schon eine entsprechende Internetadresse reserviert", sagte Preisler und betonte: "Bei diesem Zusammenschluss geht es uns nicht um Einsparungen, sondern um eine strategische Neuausrichtung des Diakonischen Werkes." Dieses soll dann von einem hauptamtlichen Geschäftsführer geleitet werden.

Der Kirchenkreistag bewilligte außerdem die Schaffung einer neuer Pfarrstelle: Die auf drei Jahre befristete "Entlastungsstelle" wird aus Mitteln finanziert, die durch die Vakanzen einiger Pfarrstellen im Kirchenkreis Wesermünde in den Jahren 2017 bis 2019 zur Verfügung stehen - unter anderem war die Superintendentenstelle lange Zeit nicht besetzt.
Die Pfarrstelle Sandstedt, Wersabe und Uthlede-Wulsbüttel wartet immer noch auf einen Nachfolger von Pastor Daniel Rösler. "Wir werden sie im Dezember zum vierten Mal ausschreiben", sagte Preisler. Bislang gab es noch keine Bewerbung.

Wenn der  Kirchenkreistagsvorsitzende Hans Schöttke die Mitglieder im kommenden Jahr zur nächsten Sitzung begrüßt, dann unter einem anderen Namen: "Mit dem Inkrafttreten der neuen Kirchenverfassung heißen wir dann Kirchenkreissynode", verriet der Loxstedter.