Pünktlich zum Glockenschlag der wunderschönen St. Marien-Kirche holte der Kirchenvorstand Wersabe das Werkzeug raus, um feierlich ein neues Schild an die Mauer zu schlagen. Das Gotteshaus ist seit dieser Woche genauso wie die Sandstedter Kirche eine Radwegekirche und darf sich nun mit einem neuen Signet schmücken.
Pastorin Antje Wachtmann, Referentin für Kirche im Tourismus, hatte das nagelneue Schild mitgebracht. Das soll Menschen nicht nur darauf hinweisen, das die Kirche zwischen Ostern und dem Reformationstag verlässlich von 10 bis 18 Uhr geöffnet ist: Mit dem Fahrradsymbol sollen insbesondere Radler animiert werden, eine Rast in der Kirche, die sogar eine Toilette hat, einzulegen.
Verlässlich geöffnet sind beide Kirchen schon seit 2001. „Und wir haben viele positive Erfahrungen damit gemacht“, betont die Kirchenvorstandsvorsitzende aus Wersabe, Dagmar Winsemann. Das Gästebuch sei voll mit freundlichen Einträgen. „Deshalb freuen uns auch sehr, dass wir jetzt das neue Signet verliehen bekommen.“ Genauso geht es ihrem „Kollegen“ aus Sandstedt, Ralf Balsam. Das Schild von 2001, das bislang auf die Öffnung der Kirche hinwies, habe ja schon „antiken Wert“. Nach der feierlichen Montage des neuen Signets und einem Ständchen der „Dieksänger“ betonte Balsam: „Wir hoffen sehr, dass jetzt noch mehr Menschen in unsere Kirche kommen.“
Sandstedt und Wersabe sind die ersten Radwegekirchen im Kirchenkreis Wesermünde. Denn: Eine Radwegekirche kann nicht jede Gemeinde werden. Antje Wachtmann: „Die Kirche muss an einem offiziellen Radweg liegen.“ Da durch Wersabe und Sandstedt der viel befahrene Weserradweg führt, gab es hier keine Probleme. Die Theologin freut sich aber über jede gastfreundliche Kirche, die sich für Besucher aus nah und fern öffnet. „Als ich vorhin von der Fähre gekommen und durch Sandstedt gefahren bin, standen die Türen schon weit offen. Wie schön ist das denn?“