Auch im Kirchenkreis Wesermünde wird am Freitag, 2. März, in vielen Gemeinden dieser besondere Tag gefeiert, der in jedem Jahr von Frauen aus einem anderen Land gestaltet wird. "Aber natürlich dürfen auch Männer, Jugendliche und Kinder mitfeiern", betont Anke Kochsiek. Gemeinsam mit einem Vorbereitungskreis, der sich aus 20 Frauen aus sieben Gemeinden zusammensetzte, hat sie sich mit dem Thema beschäftigt. Grundlage ist die Gottesdienstordnung, die die Frauen aus Surinam zusammengestellt haben. Lieder aus dem südamerikanischen Staat wurden eingeübt, es gab ein kleines Anspiel - und viele Informationen über das Land.
"Surinam ist ein Multikulti-Land", sagt Anke Kochsiek. Neben den Einheimischen lebten hier Buren, denn Surinam war lange eine niederländische Kolonie. Außerdem seien die Nachfahren der Sklaven aus Afrika, die auf Zuckerrohr-, Baumwoll-, Kakao- und später Kaffeeplantagen gearbeitet hätten, sowie die der Vertragsarbeiter aus Indien und China in Surinam heimisch. "Und alle haben ihre Religionen mitgebracht, die jetzt friedlich nebeneinander existieren", erläutert Anke Kochsiek.
Das Land habe aber andere Probleme. Reich an großen Regenwaldflächen und Rohstoffen wie Gold, Öl und Bauxit, würde es unter dem Raubbau an der Natur leiden, genauso aber auch unter den sinkenden Rohstoffpreisen. Doch die Frauen aus Surinam sind optimistisch: "Gottes Schöpfung ist sehr gut" lautet das Motto des Weltgebetstages.
Dass Gottes Schöpfung auch gut schmecken kann, wird ebenfalls am 2. März spürbar. "Viele Gemeinden bieten ein landestypisches Gericht an." So gibt es zum Beispiel in der Spadener Gemeinde, zu der Anke Kochsiek gehört, zum Abschluss Nasi Goreng.
Wer weiß: Vielleicht wird auch in Gemeinden in Schweden oder der Schweiz, in Kanada oder Kasachstan am 2. März Nasi Goreng serviert. Schließlich verbindet der Weltgebetstag Menschen in mehr als 100 Ländern und aus allen Religionen. Und sie alle werden am Ende des Gottesdienstes genau wissen, wo Surinam denn eigentlich liegt.