In der Freizeit- und Begegnungsstätte Oese ging es um das Thema "Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung". Die Fachberaterinnen Stefanie Richter, Regina Hesse und Angelika von Harten organisierten diesen Tag und luden als Referentinnen Sabine Buhk und Nina-Kathrin Joyce-Finnen ein. Beide sind Fachberaterinnen für Kindertageseinrichtungen in Bremen und darüber hinaus als Referentinnen für Kinderwelten Berlin tätig. Anschaulich und informativ gelang es ihnen, dass sich die Pädagoginnen und Pädagogen mit frühkindlichen Vorurteilen auseinandersetzten.Sie stellten unterschiedliche Untersuchungen und Studien vor und erläuterten, dass soziale Ungleichheit, Vorurteile und Diskriminierung ein Thema für Kinder im Kindergartenalter sind.
Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung setzt bei Erwachsenen an, die mit den jüngsten Kindern zu tun haben. Die mit Ausgrenzung und Diskriminierung verbundene Gefahr der Einschränkung der Bildungsansprüche und Entwicklungspotenziale von Kindern müsse Erwachsene - insbesondere pädagogische Fachkräfte - alarmieren, so die Referentinnen.
Die Teilnehmer beschäftigten sich unter anderem mit geläufigen Etikettierungen für Kinder wie z. B. "Heulsuse", "Schlaftablette", "Prinzessin auf der Erbse", "Moppel," "Trampeltier" und "Elefant im Porzellanladen". Auch wenn sie liebevoll gesagt werden, haben sie er etwas Kränkendes. Die Teilnehmer stellten fest, dass auch sie mit ähnlichen Etikettierungen im Team, aber auch mit Kindern agieren, was aber oft unbewusst geschehe.
An vier Grundsätzen sollten sich die Kitas orientieren:
° Alle Kinder in ihrer Identität stärken, wozu die Anerkennung ihrer Vorerfahrungen und Familienkulturen gehört.
° Allen Kindern Erfahrungen mit Vielfalt zu ermöglichen, indem sie sie aktiv und bewusst erleben.
° Kritisches Denken über Vorurteile, Einseitigkeiten und Diskriminierung anzuregen.