An diesem Nachmittag ist die bevorstehende Wahl Thema im Konfirmandenunterricht. Pastorin Christa Naatjes-Schroeter steht Rede und Antwort - und kann auch Tristans Frage beantworten: "Guckt doch mal in den Gemeindebrief. Da haben alle Kandidaten aufgeschrieben, was ihnen wichtig ist und wofür sie sich engagieren wollen."
Vorschläge, was verändert werden sollte, haben die Jugendlichen schon: "Die Straße zum Gemeindehaus müsste ausgebessert werden", findet Jonathan. "Für Konfirmanden sollte es nicht mehr Pflichtgottesdienste geben", meint Johanna. "Es sollten nur bekannte Kirchenlieder ausgesucht werden", sagt Tabea. "Sonst singen zu wenige mit." Und die Jungs sind sich einig: Die Gottesdienste könnten noch etwas kürzer werden.
In ihrer Konfirmandenzeit haben die jungen Beverstedter aber auch einiges kennengelernt, was ihrer Meinung nach so bleiben sollte, wie es ist. Die Segelfreizeit "Die Flotte" hat ihnen gut gefallen, aber auch die Projektwoche, wo sie verschiedene Dinge ausprobieren konnten: Sie haben ein Kreuz für das Gemeindehaus gestaltet, erfahren, welche Aufgabe ein Bestatter hat und den Kindertag in Heyerhöfen mitgestaltet. Viele Argumente, um zur Kirchenvorstandswahl zu gehen, findet Christa Naatjes-Schroeter. "Und außerdem seid Ihr am 11. März sowieso alle im Gottesdienst", verrät sie.
In Beverstedt wird dann nämlich ab 10 Uhr ein von den Vorkonfirmanden vorbereiteter Gottesdienst gefeiert, der auch für Erwachsene interessant ist. "Wir haben eine Umfrage gemacht, was Menschen spontan einfällt, wenn sie den Begriff ,Kirche' hören", sagt Pastor Eckhard Bock. "Und ihnen die Frage gestellt, wo Kirche sich einsetzen solle." Die Vorkonfirmanden selber haben ihre eigenen Ideen ebenfalls gesammelt und sich einen Slogan für die Kirchengemeinde Beverstedt ausgedacht. Alles ist in einer Art Petition zusammengefasst worden. "Und die bekommt dann der neue Kirchenvorstand." So wissen dessen Mitglieder auch gleich, was sie tun müssen, damit die heutigen Vorkonfirmanden sie bei der nächsten Wahl in sechs Jahren auch wiederwählen.
Um die Wahlbeteiligung der Erstwähler anzukurbeln, hat sich die Landeskirche Hannovers eine besondere Idee ausgedacht: Die Gemeinde mit der höchsten Wahlbeteiligung bei 14- und 15-jährigen Wählerinnen und Wählern bekommt 20 Kilo Eis.