Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ruft gemeinsam mit vielen evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümern und Brot für die Welt sowie MISEREOR dazu auf, sich in der Fastenzeit an der Aktion Klimafasten zu beteiligen. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Leitwort „So viel Du brauchst“.
Landesbischof Ralf Meister sagt: "Ich freue mich sehr, dass sich jedes Jahr mehr Menschen am Klimafasten in der Passionszeit beteiligen. Die Passionszeit steht für ein individuelles und kollektives Innehalten und Bewusstmachen. Mit dem Klimafasten gelingt es, diesen besonderen Zeitraum vor Ostern mit dem Einsatz gegen den Klimawandel zu verbinden, dem Megathema der Gegenwart und Zukunft. Ich lade alle ein, auch in diesem Jahr beim Klimafasten dabei zu sein."
Die Fastenzeit ist traditionell durch einen freiwilligen Verzicht auf Nahrung geprägt. An diese Ursprünge des Fastens knüpft das Klimafasten 2022 an. Das Klimafasten möchte Menschen gewinnen, schon beim Einkauf und der Zubereitung des Essens darauf zu achten, weniger Energie zu verbrauchen und den Alltag, die eigenen Gewohnheiten so zu verändern, dass sie sich klimafreundlicher ernähren und leben.
„Klimagerechtigkeit beginnt bei uns zu Hause. Dafür ist es wichtig, dass wir uns bewusster ernähren und weniger Lebensmittel wegwerfen. Wenn wir öfter regional und saisonal einkaufen, tragen wir dazu bei, dass für die Erzeugung und den Transport unserer Lebensmittel weniger CO2 verursacht wird“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt und Schirmherrin der Aktion Klimafasten. Der hohe Bedarf an Ressourcen in der konventionellen Landwirtschaft, etwa für Kunstdünger oder Pestizide, aber auch im Lebensmittelhandel, beispielsweise für energieintensive Kühlung und den Transport von Waren über weite Strecken, beschleunige den Klimawandel. „Klimagerechtigkeit bedeutet auch Solidarität mit den Menschen, die schon jetzt am meisten unter der Erdüberhitzung leiden. Sie haben kaum dazu beigetragen, gleichzeitig haben sie kaum Möglichkeiten, sich gegen die Folgen zu schützen“, sagt Pruin.
Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von MISEREOR und ebenfalls Schirmherr, ergänzt: „Unsere Partner auf den Philippinen und in Bangladesch treffen Stürme, Überschwemmungen, Dürren und das Versalzen von Böden durch den Meeresspiegelanstieg hart. Ernten werden zerstört, Lebensmittel unerschwinglich. Anders leben und wirtschaften ist notwendig, um den Klimawandel einzudämmen. Dazu gehört es etwa auch, regionale und ökologische Produkte einzukaufen, unnötige Verpackungen zu vermeiden. Dabei können wir von unseren Partnerorganisationen im globalen Süden lernen, die uns zeigen, dass eine andere Form der Landwirtschaft und Ernährung möglich ist.“
Die Aktion „Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit“ 2022 gibt vielfältige Anregungen, die eigenen Ernährungs- und Einkaufsgewohnheiten zu verändern. Jede Fastenwoche setzt einen besonderen Schwerpunkt. In der ersten Woche geht es etwa darum, weniger Lebensmittel zu verschwenden, in der dritten Woche darum, Verpackungsmüll zu reduzieren, in der vierten Woche darum, den Geschmack der Region zu entdecken und in der sechsten Woche darum, weniger Energie in der Küche zu verbrauchen.
Klimafasten ist eine ökumenische Initiative von 17 evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümern sowie MISEREOR und Brot für die Welt. Die Träger der Aktion Klimafasten laden ein, in den sieben Wochen vom 2. März bis zum 17. April 2022 zu erleben und zu erfahren, was für ein gutes Leben im Einklang mit der Schöpfung und die Verwirklichung von sozialer Gerechtigkeit wichtig ist – und bei der Aktion Klimafasten mitzumachen. Dabei freuen sie sich auch über Erfahrungsberichte.