Seit zwei Jahren verfolgt die Kirchengemeinde Stotel mit dem Artengarten um die St. Margarethen-Kirche, in kleinen Schritten ihr Projekt zur Verbesserung der Artenvielfalt. Jetzt ist sie eine von 30 Kirchengemeinden in der Landeskirche, die den "BiodiversitätsCheck" vom Haus kirchlicher Dienste in Hannover erhalten.
Die Artenvielfalt auf dem Kirchhof kommt auf den Prüfstand mit dem Ziel, sie zu verbessern. Dazu kommt die Referentin Mona Gharib aus Hannover nach Stotel. Am Dienstag, 15. März, von 10 bis 12 Uhr nimmt sie auf, was an Tieren und Pflanzen an den ehrwürdigen Mauern und im Umfeld der Kirche kreucht und fleucht. Dabei will sie hoch hinaus, hat sich extra eine lange Leiter bei der Kirchengemeinde ausbedungen. "Ich bringe verschiedene Nisthilfen mit, die ich gleich vor Ort anbringe, um die Lebensbedingungen zu verbessern", verspricht sie. Wer dabei sein möchte, ist zu diesem Termin herzlich eingeladen.
Nach der Bestandsaufnahme bekommt die Kirchengemeinde Vorschläge, wie sie die Lebensräume verbessern oder auch neu gestalten kann. Dabei werden die eigenen Ideen der Gemeinde einbezogen. "Schön wäre, wenn wir auf diesem Weg unser Konzept für Kirche und Umfeld abrunden und fortschreiben könnten. Außerdem kann der fachliche Blick von außen unser Vorhaben bereichern", sagt Barbara Fixy, die das Projekt zusammen mit den anderen Mitgliedern des Kirchenvorstandes und interessierten Fachleuten aus der Gemeinde bisher vorantreibt.
So starteten die Aktiven im vergangenen Jahr einen Versuch mit alten Rosensorten an den denkmalgeschützten Grabsteinen auf der Nordseite der Kirche. Konfirmanden setzten Frühblüher und säten eine Blumenwiese im Rahmen eines Projektes der Evangelischen Jugend Wesermünde an. Die Obstbäume am Wegesrand gehen auf das Konto von Pastor Thomas Casper.
Auch eine Finanzspritze steht nach dem Bio-Check in Aussicht. Die Gemeinde erhält 2500 Euro bei 250 Euro Eigenbeteiligung. Mit dem Geld soll sie noch in diesem Jahr eine Maßnahme im Artengarten umsetzen.
Von großer Bedeutung sind die Schöpfungsbotschafter, die jetzt gesucht werden. Sie sollen die Gemeinde bei der Bewahrung der Schöpfung im kirchlichen Umfeld motivieren und begleiten, so dass der Artengarten Sankt Margarethen Zukunft hat. "Sie sollten für den Naturschutz brennen", bringt Pastor Casper auf den Punkt, dass diese Personen ein Faible für die Natur haben sollten. Interessierte Laien werden gesucht, Vorkenntnisse schaden nicht, werden aber auch nicht vorausgesetzt. Im Sommer erhalten die angehenden Schöpfungsbotschafter dann eine kostenlose Schulung zu ausgewählten Lebensräumen, deren Artenvorkommen und ökologischen Zusammenhängen. Sogar Fahrtkosten werden übernommen, wenn die Schulung als Präsenzveranstaltung stattfinden sollte. Mindestens 16 Jahre alt sollten die angehenden Schöpfungsbotschafter sein.
Wer sich für diese ehrenamtliche Aufgabe interessiert, bewirbt sich bis zum 31. März bei der Gemeinde Stotel unter der Rufnummer 04744/5594 oder sendet eine Mail an KG.Stotel@evlka.de
(Text und Foto: Barbara Fixy)