Optimales Segelwetter, was ist das eigentlich? Ohne die Kraft des Windes bewegen sich die schweren Schiffe nicht. Weht es aber zu stark, so müssen die traditionellen Boote im Hafen bleiben. Zu Gefährlich wäre ein Auslaufen. Sonne und Wärme wären schön, um die Zeit an Deck genießen zu können. Gleichzeitig warme Sonne und ein steifer Wind sind allerdings selten. Doch so selten das auch ist, die TeilnehmerInnen der „Flotte“, die Konfirmandenfreizeit der Evangelischen Jugend Wesermünde, hatten Glück. Sie durften eine Woche lang bei genau diesem Wetter das niederländische Ijsselmeer besegeln.
Mit 22 traditionellen Plattbodenschiffen ging es am 07. April 2017 von Lelystadt aus auf See. Abgelegt wurde meist gegen zehn Uhr. Ganz wie früher, mit der Kraft der Natur, ging es dann zu einem neuen Hafen. Das Hissen und Bergen der Segel und andere Aufgaben, die an Bord eines Segelschiffes anfallen, wurden unter professioneller Anleitung eines Schippers und eines Maates durch die KonfirmandInnen übernommen. Je nach Wetterlage waren das anstrengende Aufgaben, die nur im Team bewältigt werden konnten – und genau darum ging es bei der „Flotte“, um die Gemeinschaft und die Teamarbeit als Crew eines Segelschiffes, als Mitglied einer Glaubensgruppe und als Bewohner unserer Welt.
Gemeinsam zogen die KonfirmandInnen an einem Seil. Niemand konnte sich drücken, denn alle wollten am Abend wieder einen sicheren Hafen erreicht haben. Wenn jemandem die Kraft ausging, war gleich jemand anderes zur Stelle um zu helfen. Man war für einander da, ganz so, wie Jesus es vor über 2000 Jahren gepredigt hat. Segeln und Glaube liegen nahe beisammen. Dies lernten auch die 475 KonfirmandInnen auf der „Flotte 2017“, einer der ganz besonderen Konfirmandenfreizeiten.
Am Freitag, den 14. April 2017 war es dann soweit. Aufgeteilt in elf Busse, versorgt mit Lunchpaketen, welche von der Firma Engelbrecht zur Verfügung gestellt worden waren und müde ging es für KonfirmandInnen und GruppenleiterInnen zurück in die Heimat. Mit im Gepäck: Einzigartige Erinnerungen, Telefonnummern von neuen Freunden und in diesem Flottenjahr sogar der ein oder andere Sonnenbrand.
Bastian Basse