Getragen wird das Trauercafé, dessen Symbol das Tränende Herz ist, von einem engagierten Team Ehrenamtlicher. Sechs Frauen, eingeteilt in drei Zweierteams, betreuen die Gruppe. „Das Team, das dran ist, backt den Kuchen, kocht Kaffee und deckt den Tisch“, erklärt Helga Hesse. Damit alles fertig ist, wenn die Gäste stets pünktlich und meistens strahlend um 14.30 Uhr ankommen. Dann wird erzählt, was in dem vergangenen Monat passiert ist, welche Jahrestage überstanden werden mussten. Es darf geweint, aber auch gelacht werden. Und das soll auch genauso sein. „Trauer ist hier kein Tabuthema“, betont Sabine Heinsohn. Wer über den Verlust seiner Lieben reden möchte, darf das tun. Entweder am Kaffeetisch oder aber auch in einem Einzelgespräch. „Wir nehmen die Gäste so, wie sie sind“, sagt Birgit Panzner. „Wir sind die mit den offenen Ohren.“
Eine Dame kommt von Anfang an, manche sind erst kürzer dabei, andere haben die Gruppe verlassen. Viele freundschaftliche Beziehungen sind entstanden. „Die Gäste telefonieren auch mal zwischen zwei Terminen“, weiß Sabine Heinsohn. Und als ein Gast ins Pflegeheim kam und nicht mehr zum Trauercafé kommen konnte, besuchten sie ihn im Pflegeheim. „Es ist eine tolle Gemeinschaft“, sagt Helga Hesse.
Was alle Ehrenamtlichen sehr freut, ist die Entwicklung der einzelnen Gäste. Erst kämen sie oft in sich gekehrt, schauten nur auf den Tisch. Und dann öffneten sie sich langsam, fassten Vertrauen und blühten wieder auf – wie das Tränende Herz. „Das gibt uns viel zurück“, sind sich alle einig.
Wer das Trauercafé besuchen möchte, ist aus allen Orten herzlich willkommen. Es steht allen offen.