Kirche
Die Debstedter Kirche, die in ihren ältesten Teilen aus dem 12. Jahrhundert stammen soll, trägt ihren Namen nach St. Dionysius, der im dritten Jahrhundert vor allem in Frankreiche als Missionar wirkte und nach einer von zahlreichen Legenden in Lehe den Märtyrer-Tod fand – andere Legenden wissen freilich von seinem Tod an anderen Orten zu berichten.Die Kirche ist weitgehend aus Felssteinen errichtet worden. Die Mauerstärke schwankt zwischen 1,25 und 1,40 m. Bei dem verheerenden Brand am 13. Juli 1912 wurde die Kirche weitgehend zerstört und mit ihr 26 der damals 56 Wohnhäuser und Gehöfte des Dorfes.
Wiederaufbau
Beim Wiederaufbau im Jahre 1913 wurde die Kirche nach Norden um etwa 3 m verbreitert und auch nach Westen, zum Eingang hin, entsprechend verlängert. Seit dieser Zeit bietet die Kirche nach außen zwei unterschiedliche Längsseiten. Nur auf der Südseite ist der schlichte Stil der alten Felssteinkirche erhalten geblieben. Der an der Westseite angesetzte neue Dachreiter hatte unter den Folgen des 2. Weltkrieges stark gelitten. Er wurde baufällig, und da sich herausgestellt hat, dass er für die Kirche im Grunde zu schwer und zu hoch war, wurde er 1965 durch einen neuen ersetzt, der in Größe und Form dem Dachreiter vor dem Brande von 1912 ähnelt.
Taufkessel (siehe Kopfgraphik)
Während der reich geschmückte Holzdeckel in Flammen aufging, überstand der bronzene Taufkessel, wenn auch stark beschädigt, das Feuer. Er war im Jahre 1497 von Gottfried Klinghe aus Bremen gegossen worden, wurde aber erst 1515 in seiner jetzigen Form aufgestellt. Vier Männer, die auf Löwen aus Sandstein reiten, tragen den verzierten Taufkessel. Der Mantel des Kessels ist in 13 Felder eingeteilt und mit stark hervortretenden Figuren geschmückt. Ein kleiner Ausschnitt ist in der Kopfgraphik der Webseite zu sehen. In zwei Feldern ist der gekreuzigte Christus mit Maria und Johannes dargestellt, in den anderen Apostel und Heilige. Bei der Restaurierung im Jahre 1936, die die Firma Otto Hägemann in Hannover durchführte, wurden wie sich 1987 herausstellte, von mindestens drei der Figuren Abgüsse angefertigt. Untersuchungen von Sachverständigen ergaben, dass in einem Falle nicht das Original, sondern der Abguß in den Taufkessel eingefügt wurde. Das unterschlagene Original wurde mit den beiden Abgüssen im Jahre 1988 durch das Focke-Museum in Bremen erworben. Versuche der Kirchengemeinde, das Original zurückzuerhalten, sind ohne Erfolg geblieben.
Orgel
1912 verbrannte auch die im Jahre 1768 von dem Bederkesaer Orgelbauer Petersen erbaute Orgel. Doch die nach dem Brand eingebaute Orgel wurde schon nach weniger als 60 Jahren unbrauchbar. Die jetzige Orgel stammt aus dem Jahre 1971 und wurde von der Firma Hammer aus Arnum bei Hannover gebaut.
Glockenturm
Neben der Kirche befindet sich ein Glockenturm, der den Brand weitgehend unbeschadet überstanden hat. Die ältere der beiden Glocken wurde im Jahre 1586 gegossen. Eine zweite, aus dem Jahre 1711, wurde während des zweiten Weltkrieges für Rüstungszwecke beschlagnahmt. An ihrer Stelle ist eine Glocke getreten, die 1961 von der Firma F. Otto aus Bremen gegossen worden ist.